Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Der Wolf M109 im Grenzgebiet der Kantone Thurgau und St. Gallen litt an Räude

Am 18. Februar 2020 wurde durch die Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Thurgau in Zusammenarbeit mit der St. Galler Wildhut in der Region Bischofszell ein kranker Wolf geschossen. Untersuchungen des Zentrums für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern zeigen, dass der inzwischen als M109 identifizierte Wolf an Räude erkrankt war und an Entzündungen diverser Organe litt.

Seit Mitte Dezember 2019 hatte sich ein Wolf im Grenzgebiet der Kantone Thurgau und St. Gallen bemerkbar gemacht und bei verschiedenen Ereignissen mehrere Schafe gerissen. Aufgrund von mehreren Fotofallenbildern erhärtete sich der Verdacht, dass dieser Wolf krank war. Daher entschlossen sich die zuständigen Behörden zu einem Abschuss dieses Wolfes. Dieser wurde am 18. Februar 2020 durch die Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Thurgau in Zusammenarbeit mit der St. Galler Wildhut in der Region Bischofszell ausgeführt. Bereits vor Ort konnte festgestellt werden, dass der männliche Wolf auf beiden Körperflanken und am Schwanz praktisch keine Haare mehr aufwies. Untersuchungen des Zentrums für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern bestätigen nun, dass der Wolf an Räude erkrankt war. Zudem litt er an Entzündungen der Nieren, des Dickdarms und des Herzens. Für die Entzündungen verantwortliche Krankheitserreger konnten jedoch nicht nachgewiesen werden. Der Krankheitsbefund bestätigt damit die Notwendigkeit des behördlich verordneten Abschusses.

Der abgeschossene Wolf konnte durch das Laboratoire de Biologie de la Conservation der Universität Lausanne genetisch identifiziert werden. Es handelt sich um einen männlichen Wolf mit der Bezeichnung M109. Alle in den vergangenen Wochen erfolgten Risse im Grenzgebiet der Kantone Thurgau und St. Gallen sind auf dieses Individuum zurückzuführen. Dieser Wolfsrüde wurde bereits im August 2019 im Bereich des Oberalppasses (UR) und beim Lukmanierpass (GR) erstmals nachgewiesen. Im November 2019 riss er Schafe bei Appenzell (AI) und Urnäsch (AR). Ob es sich bei diesem Wolf um einen Nachfahren der Schweizer Wolfspopulation handelt oder ob er von Italien her direkt zugewandert ist, ist derzeit noch ungeklärt.